TSV Steinhaldenfeld - 2019 | Vereinsnachrichten Nr. 66
32 Von der Couch an den Start –Wir bringen Menschen in Bewegung TURNABTEILUNG Männer II. Weg | Teil 2 – Einer rief und alle kamen Nach der gelungenen Geburtstagssause im Vorjahr hatte unser Spätzles-Willy auch 2018 zum Ausflug ins Kleinwalsertal aufgerufen. Wenn auch mit der kleinlauten Anmerkung, es gäbe diesmal keinerlei Festlichkeiten zu zelebrieren, die eine Einladung seinerseits zum opulenten Festmahl rechtfertigten. Aber weshalb sollte man seinen 51. nicht ebenso fürstlich begehen können, fragt sich da der Chronist? Also machten sich die II. Wegler am 12. Oktober auf, um in gemischten Teams das Erwin-Schaupp-Haus zu beleben. Wie immer, wenn sportlich ambitionierte TSV-Aktivisten anreisen, erwarteten uns beste Wetterver- hältnisse, aromatisch gedüngte Wiesen und glubschäugige Kälber vor dem Nachbarhaus, die an Unterhaltung und unseren Äpfeln in- teressiert waren. Traditionell konnte das Ein- treffen der Reisenden beim Nachmittagskaf- fee auf der Sonnenseite verfolgt werden, die mitgebrachten Kuchen brauchten gar nicht erst ins Haus expediert werden, sie wurden an Ort und Stelle ausgiebig verkostet. Für den Abend war ein Buffet-Dinner vorge- sehen, zu dem jeder beitrug, was Haus, Hof und Garten hervorbrachten. Beim abendli- chen gemütlichen Zusammensein wurden mögliche Touren eruiert und die verschie- denen Leistungsklassen ermittelt. Von hoch- alpin bis Busfahrt mit Schaufensterbummel war alles dabei, sodass sich jeder auf ein sam- stägliches Erlebnis in der Allgäuer Natur freu- en konnte. Für einen Kontrollgang durch Mit- telberg, einen Besuch im Käseladen und ein Feierabendbier blieb genügend Zeit. Manche Wandersfrau hatte sich wohl dermaßen in den nachbarlichen Rindviehnachwuchs ver- guckt, dass sie in mehreren Etappen gleich den gesamten Vorrat an Serviettenringen mit Kuhdesign aus dem Souvenirshop aufkaufen musste. Die Gewerkschaft der chinesischen Laubsägeheimarbeiter dürfte jubeln! Geplant - marschiert hieß es am Samstag. Mit von der Partie Steffen und Karin, Dieter, sowie Robert und Tina, 5 Sportfreunde aus Oschatz, die sich eine Woche Urlaub im KWT gegönnt hatten und nun unsere Wandergruppe ver- stärkten. Sie überraschten uns mit leckerem heimischem Edelbölkstoff. Manches gab es zu erzählen und zu bereden, was das Schicksal unserer Vereinspartnerschaft und den beteiligten Personen in den fast dreißig Jahren beschert und bereitet hat. Der Abend gehörte Willy`s Gulaschkanone, wobei ihn das Kompetenzteam im Handstreich diesmal auf Semmelknödel als Sättigungsbeilage ver- pflichtet hatte. Ebenso stolz wie vom Sekt beschwingt prä- sentierten die fleißigen Knödelfrauen ihre kindskopfgroßen Erzeugnisse! Angeführt von den Altvorderen reichte die Schlange der hungrigen Mäuler bis vors Haus. Der Abend hätte harmonisch gesättigt ausklingen kön- nen, wenn sich nicht Eveline zu vorgerückter Stunde mit einem Württemberg-Quiz der besonders perfiden Art eingebracht hätte. Wer weiß schon, welchen Knopf Hans Filbin- ger am Hosenladen seiner Glottertäler Tracht beim Fasnetsumzug 1956 vergessen hatte zu schließen? Oder an welchem Kilometer sich einst Ingo Töpfer bei seiner Rheindurchque- rung im Mai 1988 erstmals am Flusswasser verschluckt hat? Auch die Anzahl erforderli- cher Bienenflüge zur Gewinnung eines Kilo- gramms Löwenzahnhonigs von der Achalm bei Reutlingen ist nicht jedem Zeitgenossen unmittelbar präsent. Der Bürgermeister und Siedlerpräsident jedenfalls würde mit ziem- licher Sicherheit heute noch auf „Anfang“ stehen, wenn nicht ein unbeteiligter Klug- scheißer gelegentlich seine Geistesblitze hätte einfließen lassen. Ob vom vielen Nach- denken oder dem Getränkeumsatz, einige wandten sich mit leichtem Schädelbrummen dem Nachtlager zu. Am Sonntagmorgen überraschte uns unser Mario, ein echter Turn und Taxi, mit einem üppigen Weißwurstfrühstück bei süßem Senf und Brezeln bis zum Abwinken. Dies bot Gelegenheit zu einem ausgiebigen Fachge- spräch über die verschiedenen Gebräuche bei der Herstellung und dem Verzehr von Weißwürsten einerseits sowie dem Vergleich zwischen schwäbischen Brezeln und bayri- schen Brezen andererseits. Angesichts der herrschenden Verhältnisse wurden unsere bayrisch stämmigen, einstigen Zuwanderer relativ schnell ruhig. Nach der obligatori- schen Hüttenauffrischung machten sich alle auf den Heimweg. Vereint in der Erkenntnis, dass das ESH ein identitätsstiftender Be- standteil des TSV ist und bleiben muss. Unser Dank gilt den Organisatoren, allen Mithelfern und Beteiligten zusammen mit dem Verspre- chen: Wir kommen wieder. Reinhard Staib
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